Samstag, 11. April 2009

Der Mittelstand, die Presse und Public Choice: eine verwirrte Beziehung

In der Presse liest man in Kommentaren oft über den Mittelstand. Es scheint eines der Lieblingsworte der Herrn Fleischhacker und Schellhorn zu sein. Bei Kommentaren und anderen Meinungsteilen ist ja oft eine gewisse literarische Freiheit erlaubt, die dem journalistischen Berufsethos Fakten zu präsentieren etwas entgegensteht. Aber die Verwendung eines falschen Begriffs entspricht nicht meiner Vorstellung von zulässiger literarischer Freiheit. Was ich meine ist der Mittelstand. Wikipedia dazu:
Der Begriff wird gelegentlich verwechselt mit dem der soziologischen Mittelschicht. Historisch siehe auch Kleinbürger beziehungsweise Bürgertum.
Wikipedia macht klar, dass es sich beim Mittelstand um Familienunternehmen und Klein- und Mittelgroße Unternehmen handelt. Meinen das Schellhorn oder Fleischhacker? Meine Leseart ihrer Kommentare sagt: NEIN. Sie meinen die Mittelschicht. Warum dann nicht Mittelschicht sagen? Vielleicht weil ihre ideologischen Positionen weniger einem Liberalismus geschuldet sind als einer vormodernen Vorstellung des Ständestaats in der Tradition Othmar Spanns? You never know?

Die Kommentare Fleischhackers geben manchmal vor von Wirtschaft und Markt zu sprechen meinen aber nur Politik und insbesondere Parteipolitik. Kommunistenfresser hätte man das frühr einmal genannt, weil die Kommunisten nicht mehr da sind, müssen die Sozialdemokraten dafür herhalten. Letztlich auch ein Ausdruck der politischen Diskussionskultur in Österreich. Es geht selten um Inhalte und Ziele sondern zumeist um Farbenlehre in seiner reinen Form. Damit bestätigt sich für mich immer wieder, dass die Public Choice Theorie letztlich überhaupt nicht so daneben liegt als von Vielen behauptet. Es scheint, dass die Politik weitgehend irrational ist, weil die Politiker rational agieren und auf die Irrationalität der Wähler bauen. Leider ist da die Presse kein Instrument der Aufklärung.

Update: Auch die WKO sieht den Mittelstand wie ich.

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