Montag, 26. September 2011

Die Griechen sind pessimistisch

Gallup hat eine regelmäßige Umfrage zum wirtschaftlichen Wohlergehen. Die Ergebnisse für Griechenland sind überraschend auch wenn
Griechenland besonders unter den Auswirkungen der Austeritätspolitik in Krisenzeiten leidet.


Da bekommt auch Krugmans Hinweis im Artikel "Euro Zone Death Trip", dass Europa ohne zu Wissen den Spuren von Brüning folgt, etwas mehr Bedeutung. Aber auch Irland ist mit einer Arbeitslosenrate von 14,5 % nicht unbedingt ein Vorbild für eine positive Wirkung einer rigiden Deflationspolitik wie Kevin O'Rourke schreibt. Hoffentlich sind sie optimistischer .....

Die Gallupergebnisse sind hier.


Dienstag, 13. September 2011

Griechenland und Europa

Ergebnis -16 % BIP in drei Jahren von der EU gefordert und ohne Zuckerl wie monetärer Stimulus (Inflation), Schuldabschreibungen oder Abwertung.

Ich glaube aber, dass die Staatsschuldenkrise zumindest auch (wenn nicht vor allem) eine Bankenkrise ist. Griechenland sprerrt sich gegen den Konkurs & Euroausstieg weil sie wissen, dass dann ihr Bankensystem kollabiert und wenig Hilfe zu erwarten ist. Die EZB und
die anderen Europäischen Länder wehren sich dagegen damit sie nicht mit viel Geld auch noch ihre Banken retten müssen. Daher prognostiziere ich, dass die EZB und die anderen Länder den Griechenlandkonkurs für die anderen europäischen Länder möglichst sanft machen und die Effekte in Griechenland schlimmer sein werden, als notwendig. Es wird ein Exempel sein. Keine schöne Aussichten.

Dienstag, 6. September 2011

europäische Banken und die Eurozone

Nachdem IMF Chefin Christine Lagarde meinte, die europäischen Banken bräuchten dringend eine Rekapitalisierung zeigt sich, dass das europäische Bankensystem gar nicht so stabil sei. Die Antwort aus Deutschland und Österreich war: Wir nicht. Was geht aber im Europäischen Bankensystem vor?

In zwei Posts hat Kash Mansouri von The Streetlight zwei Post über einen slow motion run des europäischen Bankensystem über den auch der Economist geschrieben hat. In Europe's Banking System: A Slow-Motion Bank Run in Progress? zeigt Cash, dass die Reduktion der Depositen im Laufenden Jahr vor allem auf die Aktivitäten der Finanzinstitutionen selbst zurückzuführen ist, während die Einlagen aus dem Haushaltssektor, Staatssektor und Unternehmenssektor kaum große Veränderungen gezeigt haben. In der nachfolgenden Post Transatlantic Cash Flow zeigt Kash, dass die Gelder vor allem innerhalb des Bankensystems an europäische Tochterbanken in der USA umgeschichtet wurden:

If you're wondering exactly who has been the first to lose confidence in the European banking system, look no further. It seems that at the forefront is the European banking system itself.


Und Buttonwood ergänzt:

While the authorities bicker, the borrowing costs of banks are rising as US money market funds retreat from the region. The costs of insuring against European corporate defaults has risen 7% today. That will make the banks even less keen to lend; the annual growth rate of private sector lending was just 2.4% on the latest data.


Die Dissonanzen werden größer. Während EZB-Präsident Trichet sich für eine Verstärkung des Schuldenabbaus ausspricht, fordert IMF-Chefin Lagarde eine Implementierung von konjunkturstabilisierenden Maßnahmen in Europa.

Die Renditen auf italienische Anleihen steigen wieder, der Spread zu den deutschen Anleihen vergrößert sich. Die EZB fordert stärkere Sparanstrenungen, während die Wachstumsprognosen im Zuge der Sparpakete für Italien unter 1% fallen. Free Exchange ist nicht optimistisch:

The darnedest thing is, it has been clear for over a year now that something in the euro zone has to give. If it isn't euro-zone chequebooks—in the form of greater fiscal transfers, loans, and bank recapitalisation—or euro-zone inflation then it will be the euro zone itself. Barry Eichengreen has argued, compellingly, that this would be an economically unacceptable outcome, giving rise to bank runs and economic collapse. Paul Krugman's response is: sure, but if you've already got the bank runs, economic collapse, and a likely sovereign default, you may as well get a devaluation to go along with it. Euro-zone governments have effectively spent the past year making a departure from the euro zone ever more attractive, and therefore vastly more likely.