Dem ist zu widersprechen. Es gibt einen Bedarf für einen europäischen Regulator für grenzüberschreitende Finanzinstitutionen. Eine Zusammenarbeit zwischen nationalen Regulatoren wird das Ziel nicht ganz zu erreichen selbst wenn es Europäische Regulationsrichtlinien gibt. Die einzelnen Länder haben einen 'home-bias' und sind bekannt dafür bei schwergewichtigen Interessensgruppen eigene Interpretationen von europäischen Regulierungen zu erfinden.
Aus dem Artikel:
Zwar sollten die regulatorischen Lücken geschlossen werden, die durch Regulierung verursachten Kosten dürfe man aber nicht außer Acht lassen. Laut einer dabei ebenfalls heute präsentierten Studie des Beraters Confidum St. Gallen seien 2007 im Inlandsgeschäft der österreichischen Kreditwirtschaft 297 Mio. Euro an regulatorischen Gesamtkosten angefallen. Von 2005 bis 2007 seien die regulatorischen Gesamtkosten um 70 Prozent gestiegen, so Edgar Schirl von Confidum. Dieser Anstieg sei neben Basel II (rund 120 Mio. Euro jährlich) u.a. auf die Finanzmarktrichtlinie MiFID, MSK (Mindeststandards für das Kreditgeschäft) sowie die Implementierung des risikoorientierten Meldewesens (ROM) zurückzuführen. Die Umsetzung und Einhaltung von Regularien hätten 2007 rund 3,2 Prozent des Betriebsaufwandes heimischer Banken ausgelöst. Der österreichische Bankkunde habe die regulatorischen Mehrkosten aber nicht bezahlen müssen, versicherte Christof Grabher von Confidium. Eher seien die Zusatzkosten "zu Lasten des Eigenkapitalaufbaus" gegangen.Ganz kurz dazu. Letzteres glaube ich nicht ganz. Dafür ist die Wechselhäufigkeit von Bankkunden und damit der Wettbewerbsdruck zu gering, als dass die Banken als gute quasi-Monopolisten die regulatorische Kosten nicht langfristig an die Kunden weitergeben würden.
Weiters müssen nicht alle Regulierungen teuer sein. Manche können sogar billig sein: Bestimmte: Verbote und Gebote zum Beispiel. Oder verpflichtende Warnungen, diese könnten sogar die Regulierung härter und billiger machen. Aber Buiter geht weiter:
Splitting banks into public utility or narrow banks does not solve the problems of banks (narrow or investment) becoming too big or too interconnected to fail. It is therefore necessary to penalise bank size per se, to stop banks from becoming too large to fail (if they are interconnected but small, they are still not systemically important). I would penalise size through capital requirements that are progressive in size (as well as leverage).
Das wäre einfach umzusetzten. Bankkunden würden sich kleine Banken suchen und größere Banken hätten einen Anreiz sich in mehrere Banken zu zersplittern. Doch Buiter hat noch ganz andere Vorschläge, die das Finanzsystem komplett umwälzen würden:
The distinction between public utility banking/narrow banking vs. investment banking; (the rest) has to be re-introduced. I advocate a form of Glass-Steagall on steroids, with a heavily regulated and closely supervised narrow banking sector, engaged in commercial banking (taking deposits and making loans) and benefiting from lender of last resort and market maker of last resort support. The investment bank sector will also be regulated and supervised, but more lightly, and according to the same principles as other systemically important highly leveraged non-narrow bank institutions.
Universal banking has few if any efficiency advantages and many disadvantages. Economies of scale and scope in banking are soon exhausted. They tend to be fat to fail, have a lack of focus, and suffer from span-of-control negative synergies etc. Universal banks or financial supermarkets use their size to exploit market power and try to shelter their risky, non-narrow banking activities under the LLR and MMLR umbrella of the narrow bank that's hiding somewhere inside the universal bank.
Das wäre der Untergang des österreichischen Bankensystems wie wir es kennen, ja des Europäischen Bankensystems wie wir es kennen. Aber die Amerikaner haben dies bereits einmal gemacht. Es wäre interessant, wenn jemand so etwas vorschlagen würde. Das hat wenig mit Enteignung zu tun sondern mit Regeln für eine Marktwirtschaft.
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