Die Ausleihungen österreichischer Banken (bzw. deren Osttöchter) in Osteuropa haben mit 300 Mrd. Euro (das entspricht annähernd der gesamten Wirtschaftsleistung Österreichs in einem Jahr) ein gewaltiges Volumen erreicht. Diesen Krediten stehen in diesen Ländern tatsächlich lokale Einlagen in Höhe von 85 Prozent der ausstehenden Summe gegenüber. (...) gegenzurechnen gibt es da gar nichts: Einlagen sind nämlich Verbindlichkeiten, also Schulden der Banken gegenüber ihren Kunden. Geht es der Bank schlecht, dann greift nicht sie auf diese Einlagen zurück – sondern die Kunden. Das nennt man dann „Bank-Run“ und das bringt jedes Geldinstitut um. (...)In jüngster Zeit wird auch hartnäckig behauptet, Österreich sei in der Region mit „nur“ 200 Mrd. Euro engagiert, weil Bank Austria, Hypo Alpe Adria und Bawag als „ausländische“ Banken nicht mitgezählt werden dürfen. Das ist eine etwas eigenartige Sichtweise: Alle drei „Auslandsbanken“ werden mit hohen Beträgen aus österreichischen Steuermitteln rekapitalisiert. Und allen dreien wird im (derzeit nicht wahrscheinlichen) Ernstfall einer wirtschaftlichen Implosion der Reformstaaten selbstverständlich der österreichische Steuerzahler zur Seite springen.
In meiner Meinung, dass Österreich das verkraften würde wird mittlerweile auch vom "Markt" bestätigt. Verlorene Generation hat ein update der Länderrisiken, die bestätigen, dass trotz Banken von einer Insolvenz Österreichs eigentlich nicht die Rede sein sollte:
Generell weiter fallende Risikoprämien.Wie auch die Aktienmärkte, so scheinen auch die Kreditmärkte von einem Ende der Krise auszugehen. Mir fällt das noch schwer zu glauben.
Im Fokus diesmal Österreich: Paul Krugman hät Österreich für ähnlich gefährdet wie Island und Irland. Dem Credit Spread hat es nicht geschadet. Der Risikoaufschlag von Österreich verringert sich stark und liegt nun fast bei dem der Schweiz.
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