Donnerstag, 23. April 2009

Bankenbilanzen oder die Hauptmänner von Köpenick

Paul Krugman kommentiert eine Post von FT Alphaville unter dem Titel Alice in financeland und die story ist fast zu gut um wahr zu sein. Leider scheint sie wahr zu sein. Worum geht es? Es geht wieder um Credit Defaut Swaps, die dazu verwendet werden können um Bankbilanzen kosmetisch zu verbessern bzw. um market to market Bewertung von unrealisierten Gewinnen. FT Alphaville ist sich nicht sicher ob Citibank nicht CDS Positionen gegen sich selber hat ...

Dann würden nämlichdie Buchhaltungsregeln sagen, dass eine Verschlechterung der Marktbewertung der Schulden einer Banken dank vergrößerter Credit Default Swap Spreads in einen Profit verwandelt werden könnten - die CDS haben einen höheren Wert. Andererseits könnte eine Verbesserung derselben Marktbewertung der Anleihen zu einer Reduktion der Bewertung der CDS führen mit der Folge dass die Marktbewertung der Credit Default Swaps sinkt und ein "Verlust" verbucht wird. Krugman schreibt:
Citigroup reported
A net $2.5 billion positive CVA on derivative positions, excluding monolines, mainly due to the widening of Citi’s CDS spreads

while Morgan Stanley reported
Morgan Stanley would have been profitable this quarter if not for the dramatic improvement in our credit spreads - which is a significant positive development, but had a near-term negative impact on our revenues.
Das heisst Citigroup ist profitable weil investoren denken, dass Citigroup vor dem Zusammenbruch steht, während Morgan Stanley Verluste ausweisst weil Investoren denken, dass Morgan Stanley ein robustes Unternehmen ist. Eine verkehrte Welt.

FT Alphaville meint dazu dazu, dass solche Mechanismen die Bewertung von Finanzaktien problematisch macht, und dass dies unter Umständen ein verbreitetes Problem sein könnte:
This is something of a problem for financials and should serve to highlight the ephemeral nature of certain bank profits in general.

Holding to Account blogger Luca Pacioli (H/T reader JN) for instance, also points us in the direction of 2008 CVA gains from banks including Barclays, RBS, HSBC and Bank of America, totalling at least $13bn. In his words:
Together with Citi, that means approximately $17.9bn will have to be charged back to bank P&Ls. Or put another way - in the last few months, the above banks have reported $17.9bn of profit they probably will never actually realise (this is on top of the general MTM issues on illiquid assets).

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