Das maue Wirtschaftswachstum, die
Sparmaßnahmen und politisch schwer durchzusetzende Steuererhöhungen werden wohl
nicht ausreichen um unseren Schuldenberg abzutragen. Eine weitere Option der Schuldensenker
ist, die Inflationsrate zu erhöhen und gleichzeitig die Verzinsung unter der
Teuerungsrate zu belassen. Somit werden die Schuldenstände pauschal entwertet.
Das ist eine Art Massensteuer, die bereits eingehoben wird, wenn auch im
kleinen Stil. Die Inflationsrate für 2012 war 2,2%. Das ist etwas mehr als ein
Sparbuch abwirft, das auf ein Jahr gebunden ist, von AAA-Staatsanleihen ganz zu
schweigen. Trübe Aussichten für Sparer. Die Suche nach Anlagemöglichkeiten, die
den erwarteten „Wertverlust“ zumindest einschränken sollen, ist im vollen Gange.
Viel Geld fließt seit Krisenbeginn in
Immobilien. Primär sind Ballungszentren betroffen. Ein Anleger möchte ja
schließlich fungibel bleiben und im ländlichen Raum gibt es meist keinen Markt.
Folglich sind die städtischen Immobilienpreise seit dem Krisenbeginn im Herbst
2008 massiv angestiegen, in Teilen der Wiener Innenstadt um über 100%. Auch
Mieten verteuerten sich, letztes Jahr im nationalen Durchschnitt um 4,4% (lt. ZIB
um 13 Uhr vom 16.1. 2013).
In den Immobilienbeilagen der Zeitungen finden
wir vermehrt die „Anlegerwohnungen“. Man legt sein Geld also nicht auf ein
Konto, sondern kauft eine Wohnung und vermietet diese. Vergleichen wir nun
diese Anlage mit einem klassischen Sparbuch. Im Gleichgewicht sollte die Miete,
nach Berücksichtigung von diversen Nebenkosten eine gleich hohe Verzinsung
bringen wie ein Sparbuch. Ich hab mich gefragt, ob das für Anleger wirklich ein
Geschäft ist? Schaffen sie den Werterhalt durch die Umschichtung in Immobilien?