Im Zuge der Eurokrise kommen die altbekannten Inflationsprognosen immer wieder vor. Welche Theorie steht dahiner? Ich weiss es nicht. Es klingt eher nach Igel.
Jedenfalls denkt der Markt anders. Der Markt ist nicht das was Zeitungen schreiben. Marktbasierte Inflationserwartungen können über die Differenz zwischen der Rendite gewöhnlicher Staatspapiere und inflationsindizierter Staatspapiere mit gleiche Laufzeit festgestellt werden. Die Inflationsindizierung erfolgt über den Verbraucherpreisindex.
Weil eine Anleihe inflationsgeschützt ist, die andere nicht, entspricht die Differenz (auch Breakeven genannt) einer impliziten Inflationserwartung der Investoren über dem Zeitraum. Arbitrage und Spekulation sollte zu (in jedem Zeitpunkt) relativ guten Erwartungen führen. Mehr auf in diesem EZB Arbeitspapier.
Also wo stehen die Inflationserwartungen für die Eurozone. Als Referenz nehmen wir die deutschen Staatsanleihen, die oft dazu verwendet werden (vgl. 1,2,3,4). Die Inflationserwartungen für in 5 Jahren stehen auf 1.15%, jene für 7 Jahr auf 1.50% und jene für in 10 Jahren auf 1,65%.
Schlussfolgerung: Geldpolitisch ist die Politik der EZB derzeit weit von einer Geldschwemme entfernt. Selbst gemessen am 2% Ziel (welches derzeit vielleicht schon als zu restriktiv eingeschätzt werden kann) ist die Geldpolitik in Europa restriktiv. Die Inflationserwartungen sind deutlich unter 2% verankert.
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