Mittwoch, 24. August 2011

Geldpresse?

Wie von Krugman (1), Menzie Chinn (2) für die USA argumentiert, ist der Zusammenhang zwischen monetären Aggregaten und der Inflationsrate ein eher schwacher. Menzie Chinn zitiert dazu auch Stock and Watson (2010), die die Brauchbarkeit von makroökonomischen Variablen zur Inflationsprognose untersucht haben und einen schwachen und sehr unstabilen Zusammenhang gefunden haben:
"This is not to say that monetary expansions and inflation are unrelated, rather, the evidence here is that the predictive relationship between money and inflation is weak and unstable at short to medium horizons."
Wie sieht die zeitliche Entwicklung für die Eurozone aus? Normalisiert auf (Indices mit 2000=100) zeigt sich, dass das Zentralbankgeld in der Krise stark angestiegen ist, die Geldmenge M3 (inkl. Giralgeld, Depositen, Geldmarktpapiere mit kurzer Laufzeit etc.) aber kaum darauf reagiert hat - eher die Konjunktur abbildete. Die Inflation hat sich auch stark unbeeeindruckt gezeigt. Und das alles seit 2008 ... (Quellen: EZB)




Dazu sei noch angemerkt dass die monetäre Basis ca. 9% des Werts von M3 hat. Den höchsten wert erreichte das Verhältnis im Juni 2010 mit 13%. Im Juni 2011 ware es wieder unter 8%. In absoluten Beträgen betrachtet war die Steigerung der monetären Basis im Vergleich zum konjunktur- und vertrauensbedingten Knick im Wachstum von M3 eher unspektakulär.

Dies legt nahe, dass die quantitative Lockerung vorm allem die Schwäche des Interbankenmarktes kompensieren sollte und kompensiert hat, sollte dazu die Kreditvergabe angekurbelt werden hätte die EZB an den Zinsen für Einlagen weiter drehen können. Hier wäre der "lower bound" nicht notwendigerweise schlagend.




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