Donnerstag, 26. März 2009

In den Untiefen des .... (Standard edition)

Aus dem Interview mit dem Gouverneur der Nationalbank Ewald Nowotny:

STANDARD: Wird die Inflation nach all dem auch handhabbar sein?

Nowotny: Die US-Notenbank Fed sollte aus der jüngsten Vergangenheit gelernt haben; ich denke, sie hat ihre Geldmengenpolitik imGriff. Im Euroraum sehe ich überhaupt keine Inflationsgefahr. Unser Problem ist ein ganz anderes: eine zu niedrige Preissteigerungsrate, es gibt weltweite Deflationstendenzen. Bis zum Sommer oder Frühherbst wird es in einigen Ländern Europas, etwa in Deutschland und auch in Österreich, einige Monate mit Preisrückgängen geben. Das kommt vor allem aus den Preisrückgängen bei Öl. Fürs Gesamtjahr 2009 rechnen wir im Euroraum aber mit einer Inflationsrate von 0,7 bis ein Prozent. Das Preisstabilitätsziel der EZB liegt bei knapp zwei Prozent, wir verfehlen das - aber von unten.

STANDARD: Das heißt: Die EZB wird die Zinsen hinaufschrauben?


In welcher Welt wird eine Deflation mit höheren Zinsen bekämpft?

In einer deflationären Phase muss die Politik glaubwürdig ein höheres Preisniveau = Inflation vertreten, wie Eggertsson(2008)- “Great Expectations and the End of the Depression," American
Economic Review - meint. Laut Eggertsson waren es glaubwürdige Erwartungen über die zukünftige Inflation, die zum Aufschwung aus der großen Depression in den USA beitrugen. Ungated Version here.

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