Die Oesterreichische Nationalbank hat einen Bericht zur Kreditvergabe des österreichischen Bankensystems an den Unternehmenssektor veröffentlicht, der vorsichtig drumherumredet. Der Standard spricht von hohen Refinanzierungskosten, während in der Presse WIFO-Expert Franz Hahn verkündet: „Es gibt in Österreich keine Anzeichen für eine Kreditklemme.“
Die Lektüre des sehr vorsichtig formulierten Nationalbankberichts legt nahe, dass es jetzt wenig eigentlich sehr wenig dafür spricht, dass in Österreich sich eine pauschale Kreditklemme existiert. Vielleicht sind ja Kreditindikatoren in dieser Krise mal nachlaufende indikatoren, dann kann es schon zur Kreditklemme kommen, vor allem wenn es im Osten noch knackt und in einigen der kleineren Banken&kassen die Bilanzen Löcher aufweisen sollten. Jetzt sieht es mal danauch aus, als würden die großen Unternehmen mehr getroffen als die Kleinen. Denn das Problem ist folgendes:
Die Kosten für die Begabe von Anleihen sind angestiegen, während die Kreditzinsen weitgehend den Vorgaben der Europäischen Zentralbank gefolgt sind. Von der Finanzierung über Aktien ganz zu schweigen - doch welches Unternehmen finanziert sich schon über die Emission von Aktien, ausser in Ausnahmesituationen?
Und die großen Unternehmen jammern am meisten. Doch sind das wahrscheinlich auch die Unternehmen mit den größten Produktions- und Absatzrückgängen. Darüberhinaus sollte das Vorgehen der Banken - sorgfältigere Prüfung und das Verlangen von Sicherheiten - in einer Rezession nicht überraschen,denn die Unternehmen haben derzeit eine höhere Schließungswahrscheinlichkeit und Banken sind nicht altruistisch und sollen es nicht sein. Allzu fantasievoll dürften die Risikoaufschläge derzeit nur in Ausnahmesituationen sein. Ob da die staatlichen Garantien helfen? Oder ob die Banken diese an Kreditnehmer vergeben, denen sie im Zweifel ohnehin einen Kredit gegeben hätten?
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