Mittwoch, 23. November 2011

Inflation

Nick Rowe hat eine Post über Trugschlüsse zur Inflation. Hier im kurzen der populäre und der unpopuläre Trugschluss:

Fallacy I: "Because if all prices rise 10% we will only be able to afford to buy 10% less stuff."

Fallacy II: "It makes exactly as much sense to argue that a 10% rise in prices is a good thing because it means we earn 10% more income from selling things and so can afford to buy 10% more stuff."

Warum sollen das Trugschlüsse sein? Nick meint, weil es Fehlschlüsse vom Teil aufs Ganze ist. Es wird nicht berücksichtigt, dass das Konzept von Inflation als "Preisanstieg der anderen Güter nicht meiner Güter, im Aggregat wo die Entscheidungen aller Käufer und Verkäufer aggregiert werden nicht funktionieren kann. Im Aggregat muss die buchhalterische Identiät "Einkommen = Ausgaben" halten. Am Ende ist die Produktion von Gütern und Dienstleistungen die Quelle des Einkommens, nicht die Art wie wir bezahlen.

Da steckt ein Kern Wahrheit drinnen. Nur wenn die Löhne und die Pensionen nominal unverändert blieben, und die Inflation durch Preisteigerungen alle Güter (ausser Einkommen) erzeugt würde Fallacy I stimmen. Dies müsste aber einen Rückgang der Produktion aller Güter implizieren.

Löhne und Pensionen sehen aber zumindest eine teilweise Inflationsabgeltung. Damit ist der Kaufkraftverlust nicht mehr 10% sondern geringer. Darüberhinaus, ist die Inflation selten symmetrisch. Einige Güter sind von Preiserhöhungen mehr betroffen als andere. Wenn die Inflationdurch Preissteigerungen auf wenige Güter erzeugt wird, so löst dies Verhaltenseffekte aus. Steigen die Benzinpreise werden sich die Menschen überlegen ob sie nicht öffentliche Verkehrsmittel verwenden bzw. Fahrtengemeinschaften bilden. Damit geht die abgesetze Menge zurück und die gemessene Inflation ist höher als der effektive Rückgang der Kaufkraft der Menschen.

Wenn höhere Preise durch knappe natürliche Ressourcen und steigende Nachfrage (Erdöl) oder die Kombination schlechte Ernten und steigende Nachfrage (Nahrungsmittel) in die Höhe getrieben werden, ist die Ursache für die steigenden Preise die Unmöglichkeit zu substituieren bzw. nachhaltiger zu wirtschaften. In Österreich sind auch die Gebührenerhöhungen schuld. Die resultierenden Verteilungskonflikte können nicht allein durch Geldpolitik gelöst werden. Denn dies würde die Inflation auf Kosten von Produktionspotentialen reduzieren und hätte eindeutige Umverteilungseffekte ...

Und wie haben sich die realen Metallpreise in den letzten 150 Jahren entwicklelt? Sie sind annähernd ständig gefallen, bis in den letzten Jahren. Deutlich sieht man den Nachfragerückgang in der Weltwirtschaftskrise in den 30ern. Vermutlich sind sie wegen Prozessinnovationen und Substitution gefallen. Was würde es bedeuten, wenn sie über die ganze Zeit steigen würden? Würde das eine Auswirkung auf die Höhe der volkswirtschaftlich effizienten Inflationsrate haben?


Warum ist dann Inflation schlecht? Nick Rowe meint:

Paradoxically, one of the strongest valid arguments against targeting too high an inflation rate may be the very existence of the inflation fallacy itself as a sociological phenomenon. The fact that many ordinary people are so confused about inflation does suggest that inflation may be a bad thing.

2 Kommentare:

  1. Black Mamba13:53

    die leute fürchten sich in wahrheit ja nur deswegen vor der inflation, weil heutzutage keiner mehr einen schubkarren zu hause hat!

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